Das Motivation Paradoxon – Motivation durch bewusstes Handeln

Wie wäre es, dich selber jeden Tag aufs Neue motivieren zu können? Morgens wach zu werden und direkt Bock zu haben, genau das Leben zu führen, das du dir erträumt hast? Morgen früh kannst du aufstehen und genau das tun, was dein ideales Ich tun würde, um seine Ziele zu erreichen.

Motivation ist so eine Sache. Eigentlich ist Motivation mega paradox. Du willst etwas erreichen, was dich glücklicher, stärker, erfolgreicher und freier machen soll – aber kannst dich nicht dazu aufraffen. Stattdessen scheinst du lieber unglücklich, gelangweilt, kraftlos, mittelmäßig und im Hasterrad gefangen zu bleiben. Wie kannst du dich da motivieren?

Dachte ich mir auch, als ich mein erstes Buch geschrieben habe.

Übrigens, als ich per Couchsurfing in Warschau und Berlin war, habe ich viele neue Menschen kennen gelernt. Da merkst du schon den Unterschied zwischen der Einstellung mehrerer Menschen, wenn du nur paar Stunden mit ihnen gesprochen hast. Es gab einen Typen, der Marcus hieß. Der hatte nen ziemlich geilen Job angeboten bekommen – und hat sich dagegen entschieden. Im ersten Moment war ich verwirrt, weil der Job genau auf sein kürzlich abgeschlossenes Masterstudium zugeschnitten und wie geschaffen für Marcus war. Stattdessen hat er sich ganz anders entschieden.

Ich selber kenne das auch, dass wir oft Dinge tun, die gar nicht von uns erwartet werden. Oft sind wir gar nicht die Person, die andere von uns erwarten, zu sein. Als ich für mehrere Monate in Polen war und an einem Gymnasium über die interkulturellen Vorurteile zwischen Polen und Deutschland unterrichtete, kamen einige Kinder auf mich zu und meinten: „Du bist ein ziemlich cooler Deutscher.“ Lustigerweise bin ich in Polen geboren und besuche meine Familie dort ziemlich regelmäßig. Deshalb habe ich erwartet, auch als Pole anerkannt zu werden. Stattdessen war ich Deutscher. Wenn aber in Deutschland gerade das WM-Fieber ausbricht, bin ich in den Augen meiner Leute plötzlich alles andere, aber kein Deutscher. Ich werde dann liebevoll Pole genannt, worüber ich herzlich lache. Denn das zeigt auf, dass die Erwartungen anderer Menschen selten mit deiner eigenen Identität übereinstimmen. Was andere von dir denken ist nicht zwingen das, was du von dir denkst. Du entscheidest, wer du bist. Wie dich andere Menschen wahrnehmen hat nichts damit zu tun, wer du bist. Entscheide du, was du sein willst. Ich bin übrigens beides. Ich bin Pole und ich bin Deutscher. Begriffe und Bezeichnungen dienen uns nur als Orientierung und zum Einschätzen unserer Umwelt. Davon lasse ich mich nicht begrenzen.
Zurück zu Marcus. Statt diesen super passenden Job anzunehmen, hat er einfach eine Weltreise gemacht. Er hat gegen die Erwartung aller Menschen um ihn herum gehandelt. Das unterscheidet Marcus auch von so vielen Menschen, die ich kenne. Er hat erkannt, dass die Fremdwahrnehmung nichts mit dir selbst zu tun hat. Liegt darin das Geheimnis?

Als ich mein erstes Buch geschrieben habe, wusste ich gar nicht, dass ich mich da schon als Autor gesehen habe. Früher habe ich bereits als Kind davon geträumt, endlich mal ein Buch zu schreiben. Ich schrieb als kleines Kind viele Kurzgeschichten. Keine davon habe ich jemals veröffentlicht, doch es war immer ein Traum von mir gewesen, irgendwann mal ein Buch zu schreiben. Später, als die Oberstufe anfing, geriet dieser Traum mehr in den Hintergrund. Stattdessen dachte ich an den Stundenplan, an Mädchen und alles, was einem pubertierenden Teenager gerade durch den Kopf gehen kann. Irgendwann fing ein Kollege an, Bücher zu schreiben und veröffentlichte sein erstes bei Amazon. Das erinnerte mich an meinen Traum und ich fragte mich: Warum kann ich das nicht auch schaffen?

Marcus hat übrigens genau das gemacht, was dich motiviert, an deinen Zielen zu arbeiten. Die Welt ist voll mit so vielen Meinungen und Ansichten. Genauer gesagt hat jede einzelne Person ihre eigene kleine subjektive Welt, die ganz unterschiedlich zu deiner sein kann – obwohl ihr vielleicht Nachbarn seid. Sogar dein Freundeskreis besteht aus lauter einzelnen subjektiven Welten und Wahrnehmungen. Jeder dieser Menschen sieht dich anders.

Die Frage lautet aber: Wie siehst du dich?

So ein Buch zu schreiben muss echt eine große Herausforderung sein, dachte ich mir früher immer. Trotzdem habe ich bereits als Kind das Gefühl gehabt, irgendwann ein Autor zu sein. Ich wusste auch, dass es möglich ist, ein echt gutes Buch zu schreiben. Ich glaubte nur nicht daran, dass ich das schaffen kann. Komisch, denn jetzt ist auf Amazon erhältlich. Was hat mich also dazu gebracht, das Buch zu schreiben? Was hat Marcus dazu gebracht, den Job abzulehnen und die Weltreise zu machen?

Die Fremdwahrnehmung deines Ichs ist komplex. Jeder Mensch scheint dich etwas anders wahrzunehmen. Jemand kann dich als faul bezeichnen, ein anderer als sportlich. Jemand bezeichnet dich als erfolgreich, ein anderer wieder als der größte Versager. Jemand sieht dich als motiviert und wie siehst du dich? Du entscheidest, was du bist. Hier und Jetzt. In jedem Moment deines Leben triffst du große und kleine Entscheidungen. Nimmst du das Fahrrad? oder du nimmst die Bahn, weil du das neue Ebook lesen willst. Isst du Fleisch? Oder du kochst dir etwas vegetarisches. Jeden Tag triffst du winzige Entscheidungen, meistens unbewusst, ohne dir Gedanken darüber zu machen, wieso du dich so entschieden hast.

Alle deine Entscheidungen basieren auf deiner Identität. Wenn du dich als Vegetarier siehst, dann wirst du heute kein Fleisch essen. Doch wer entscheidet, ab wann du ein Vegetarier bist? Nach 7 Tagen? 3 Monaten? 2 Jahren? Was, wenn du dich jetzt entscheidest? Du bist jetzt motiviert und arbeitest erfolgreich an deinen Zielen. Wer kann dir das Gegenteil beweisen? Jeder Mensch denkt doch sowieso anders darüber. Den einzigen Unterschied in deinem Leben macht dein Selbstbild. Du siehst dich so, wie du sein willst. Du bist, wer du sein willst. Du machst, was du machen willst. Du entscheidest dich, die Dinge zu tun, die der tun würde, der du wirklich gerne sein willst.

Marcus macht eine Weltreise, weil er sich entschieden hat, ein Reisender zu sein. Noch bevor er die Reise angetreten hat. Ich habe mich dazu entschieden, ein Autor zu sein, noch bevor ich das Buch geschrieben habe. Du entscheidest dich jetzt, motiviert zu sein, noch bevor du deine Ziele erreichst. Du spürst jetzt, wer du bist, jetzt wenn dein Ziel erreicht ist. Du bist der Einzige, der entscheidet, wer du bist. Deshalb bist du der, der du wirklich sein willst.

Deine Gedanken und Gefühle richten sich immer nach deinem Selbstbild aus. Ein Veganer kommt nicht auf die Idee, heute Abend Fleisch zu essen, wenn er sich wirklich als Veganer ansieht. Auch die Milch lässt er weg. Seine Gedanken sind so ausgerichtet, dass er die kleinen Entscheidungen im Leben ganz in Kongruenz mit den großen Entscheidungen trifft.
Wenn du nicht motiviert bist, hast du dich nicht entschieden, deine Ziele erreicht zu haben. Du hast dich vielleicht entschieden, diese Ziele zu haben – aber noch nicht, der Mensch zu sein, der diese Ziele erreicht hat. Wie wäre es, wenn du dein Ziel gestern erreicht hättest? Was würdest du jetzt fühlen, denken und deinen Freunden erzählen? Was würdest du heute machen, wenn du gestern dein Ziel erreicht hättest?

Das Paradoxon der Motivation liegt darin, dass du dich erst dazu entscheidest, ein motivierter Mensch zu sein und dann motiviert bist. Es geht nicht andersherum. Du kannst nicht erst reich sein, wenn du reich geworden bist. Ein reicher Mensch wird reich, weil er genau das tut, was reiche Menschen machen. Was tut ein motivierter Mensch? Entscheide du, was du sein willst.

Mein Buch habe ich übrigens innerhalb von 30 Tagen geschrieben und veröffentlicht. Ich war echt schockiert, wie schnell ich es geschafft hatte. 30 Tage und mein Traum war erreicht. Doch komischerweise war der Moment der Veröffentlichung gar nicht so berauschend, wie ich gedacht habe. Ich habe mich bereits daran gewöhnt, ein Autor zu sein. Weil du bereits vorher entscheidest, wer du bist – und dann anfängst zu machen. Jetzt ist das Buch draußen. Du kannst übrigens die ersten Seiten auf Amazon anlesen. Entscheide du, was du sein willst.

Das ist ein Gastartikel von Micha. Seinen Blog findest du auf www.genieblog.de.

Über den Autor:

Michael Michalowski ist Journalismus Student und schreibt auf dem Genieblog über das bewusste Gestalten des eigenen Lebens. Sein Buch Das Karotten Prinzip: Motivation durch bewusstes Handeln ist hier auf Amazon erhältlich.

http://bit.ly/bewusstmacher-karottenprinzip

Share:

1 comment

  1. Buch – gekauft!

    Glückwunsch zu dem gelungenen Artikel und deinem ersten Buch, Micha!

    Cheers und weiter so!

    Ben

Schreibe einen Kommentar