Das selbst erschaffene Gefängnis – die Gefahr von gesellschaftlichem Ansehen und Statussymbolen

Ansehen und Statussymbole wirken für Dich wie ein selbst erschaffener goldener Käfig.

Sie sind daher gefährliche Dinge und werden gleichzeitig maßlos überschätzt.

Wie ist das möglich? Wie kann ein Wort gefährlich sein und gleichzeitig überschätzt werden?

Genau wie viele andere Dinge werden auch diese Dinge gefährlich, wenn sie von der falschen Sichtweise aus gesehen werden. Diese Dinge mögen Dir vorübergehend Befriedigung verschaffen, Dich aber nie längerfristig glücklich machen. Sie werden sogar früher oder später psychischen Schmerz erzeugen, wenn eine psychische Abhängigkeit vom „immer mehr – Wollen“ dieser Dinge besteht.

Der Mechanismus ist ähnlich wie bei „echten“ Drogen. Solltest Du das „immer mehr – Wollen“ von gesellschaftlichem Ansehen einmal nicht erreichen können bzw. die Bestätigung, Anerkennung und Aufmerksamkeit, die Du aufgrund Deiner Statussymbole erhältst, von außen einmal NICHT erhalten, wirst Du Dich schlecht fühlen.

Das ist vergleichbar mit Entzugserscheinungen. Du erwartest irgendetwas, was Du dann aber nicht in dem Rahmen, den Du Dir vorgestellt hast, bekommst. Das macht Dich unzufrieden oder besser gesagt, erzeugt schlechte Gefühle in Dir.

Was ich damit genau meine, erkläre ich später anhand eines Beispiels, durch das Du alles selbst nachvollziehen kannst. Du wirst zum besseren Verständnis sogar ein Gefühl davon bekommen, was ich genau meine.

Zurück zum Thema:
Du läufst also irgendwelchen teuren, materiellen Dingen hinterher, die Du überhaupt nicht brauchst. Du magst mit diesen Dingen vielleicht kurzfristig die Menschen in Deinem Umfeld beeindrucken können, dafür begibst Du Dich aber gleichzeitig in einen Teufelskreis des „immer mehr – Wollens“ und „immer besser sein – Müssens“. Du ordnest Dich quasi der Macht von Statussymbolen und der Macht des gesellschaftlichen Ansehens (= Status) unter. Beispiele für Status und Statussymbole sind: teure Autos, teure Uhren, teurer Schmuck, ein gut bezahlter Job, ein Job mit viel gesellschaftlichem Einfluss. Nur um Dich ein bisschen besser als die anderen oder kurzfristig außergewöhnlich zu fühlen.

Hast Du Dir schon einmal die Auswirkungen dieses Denkens und Handelns vor Augen geführt?

Du bist dann kurzfristig außergewöhnlich, da Du Dinge hast bzw. Dir leistest, die kein anderer hat. Du begibst Dich damit aber in Gefangenschaft des Status und der Statussymbole. Du wirst von Deinem Arbeitsplatz abhängig und musst folglich immer mehr arbeiten und leisten, damit Dich Dein Chef keinesfalls entlässt und Du Dir diese Dinge überhaupt leisten kannst.

Denn was wäre wenn Du ohne Arbeit wärst?

Wie sollst Du die ganzen teuren Dinge finanzieren, Deine Wohnung und Dein teures Auto bezahlen, Deinen Partner zum Essen ausführen, usw.?

Warum das Ganze?
Weil Du Dich ohne diese Dinge minderwertig fühlst!

Du denkst Dir jetzt vielleicht: „Minderwertig, ich doch nicht!“

Ach nein, dann stelle Dir einmal vor, Du würdest jetzt damit aufhören. Stelle Dir eine Szene vor, in der Du z. B. in abgetragenen Klamotten in einem angesagten Restaurant sitzt. Was siehst Du? Wie schauen Dich die anderen Personen im Restaurant an? Stell dir einfach vor, wie du Menschen anschaust, wenn Sie anders aussehen bzw. sich anders verhalten. Was denkst Du dann über sie? Was fühlst Du jetzt, wenn Du so im Restaurant stehst und die anderen Personen Dich anschauen als wärst Du ein Außerirdischer?

Falls Du jetzt sagst, das tut man nicht, bist Du ein Gefangener der Glaubenssätze, die Dir andere Menschen (scheinbare Autoritäten, Lehrer, Eltern, Erziehungsberechtige) „anerzogen“ (= eine Form der Konditionierung: wenn Dir etwas lange genug gesagt wird, glaubst Du es irgendwann ohne es zu hinterfragen) haben.
Denn wer sagt das wirklich? Sagst du das? Oder hat das irgendjemand anderer gesagt und Du wiederholst nur seine Worte?!

Glückwunsch oder besser gesagt, Pech gehabt, Du hast soeben die Macht der Konditionierungen kennen gelernt!
Die Macht, dass wir uns anpassen müssen, ansonsten fühlen wir uns schlecht!

Denkst Du immer noch, Du könntest es?
Siehst Du!

Ich mache Dir ja keinen Vorwurf, Du bist vollkommen schuldlos.
Das System, in dem wir aufwachsen und leben, bringt es uns so bei! Unsere Erziehungsberechtigten, der Staat, die Medien, die Werbung, das Bildungssystem! Alles konditioniert uns darauf, dass wir nur anerkannt, geliebt werden, Bestätigung erhalten, wenn wir etwas leisten, etwas darstellen und nicht aus der Reihe tanzen!

Aber wie wäre es damit? Du liebst Dich dafür, dass Du bist wie Du bist! Gar nicht so einfach, oder?! Womit wir wieder bei unseren hartnäckigen Konditionierungen sind!

Überleg doch einmal, was der Witz an der ganzen Geschichte ist. In der Vergangenheit war es so, dass die Leute außergewöhnliches vollbracht haben, die an sich selbst geglaubt haben, neue Wege gegangen sind, sich nicht angepasst haben und bis zum Ende ihre Lebensvision, ihren Lebenstraum verfolgt haben. Es waren die Querdenker, die „Rebellen“, wie Albert Einstein, Mahatma Gandhi, Martin Luther King. Diese Menschen waren wirklich außergewöhnlich und sie haben dazu keine teuren materiellen Dinge gebraucht, die sie außergewöhnlich haben erscheinen lassen. Sie lebten und handelten außergewöhnlich. Sie haben an sich geglaubt und ihren Traum gelebt.
Hast Du jemals solche Menschen reden hören? Du merkst schon, wenn Du mit ihnen in einem Raum bist, dass sie etwas ganz besonderes ausstrahlen. Wenn sie das Reden anfangen, dann weißt Du wirklich was Charisma bedeutet!

Den „höchsten Status“ hat ein Mensch erfüllt, der nicht nach Status strebt, einer, der versucht seine eigenen Ziele und Träume zu erfüllen, seine Lebensvision verfolgt und damit ein glückliches, selbstbestimmtes Leben führt. Denn dann bist Du frei! Freiheit und persönliches Glück ist wichtiger als materieller Reichtum und von anderen Menschen bewundert zu werden. Wer ein glückliches, selbstbestimmtes Leben führt, braucht keinen hohen Status oder Statussymbole, da er unabhängig von der Meinung anderer Menschen ist. Dieser Mensch hört ausschließlich auf das, was sein Herz ihm sagt.

Es ist ähnlich dem Zustand des „Verliebtseins“. Die Welt steht still für Dich. Es interessiert Dich dann nicht mehr, was andere Menschen über Dich denken und sagen. Du bekommst dann Glück und Erfüllung ausschließlich aus dem Reichtum des gegenwärtigen Augenblicks.

Warum wohl sind so viele Stars unglücklich? Sie haben doch alles und werden sogar von so vielen Leuten bewundert. Das ist Bestätigung von außen und diese wird Dich niemals langfristig erfüllen. Diese Bestätigung ist wie eine Sucht, Du kannst irgendwann ohne sie nicht mehr leben.

Wer ein selbstbestimmtes, glückliches Leben führt, legt keinen Wert auf Status und braucht auch keine Bestätigung von außen, da er sich die benötigte Anerkennung, Aufmerksamkeit und Liebe (benötigt jeder Mensch!) einfach selbst schenkt, indem er das tut, was er (= sein Herz) wirklich will! Das alleine wird Dich frei und glücklich machen!

Leider wird dieser Statuskampf von der Gesellschaft, der Werbung und den Medien stark beeinflusst. Es wird uns tagtäglich suggeriert, wie wir zu sein und uns zu verhalten haben. Das geht von Aussehen, damit wir die aktuellen Modeerscheinungen mitmachen bis hin zu Statusobjekten, die wir zu kaufen haben.

„Wir sind nur alle Affen in Anzüge gesteckt, die um Anerkennung betteln!“ (Zitat aus dem Film Revolver –> absoluter Geheimtipp zum nochmaligen Nachvollziehen des bisher Gesagten, zum Teufelskreis des „immer mehr – Wollens“ von Anerkennung, Bestätigung, Geld und Macht)

Bin ich der einzige, der das Ganze durchschaut? Bin ich der einzige, der das ändern möchte bzw. aus diesem System ausbrechen möchte? Ich hoffe nicht!

Love, Peace and Fun

Dein Bewusstmacher

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1 comment

  1. Gut getroffen! Das habe ich auch wieder gemerkt in den letzten Monaten. Nix hat es geholfen, dass ich mich wieder mehr „belohnt“ habe (nachdem ich es eine Zeitlang schon geschafft hatte, Frustkäufe zu vermeiden) , weil ich ja so viel und so lange gearbeitet hatte! Die Überarbeitung mit Statussymbolen kompensieren! Aber ich bin auf dem Weg! Die letzten Monate haben mir den sprichwörtlichen Tritt in den Hintern verpasst, etwas ändern zu wollen!

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