Was für mich Liebe ist:
Liebe ist Loslassen, Liebe ist Wertschätzung.
Was ist Liebe für dich??
Ist Liebe für dich Besitzdenken oder Freiheit schenken (=Loslassen)?
Wenn du meinen Artikel gelesen hast, weißt du, wie du über Liebe denkst und kannst selbst entscheiden, ob du weiterhin so denken möchtest oder ob du etwas ändern willst. Ich urteile nicht, mach was du denkst. Ich gebe nur Folgendes zu bedenken: Ein Bewusstsein über folgende Sachverhalte ist eine Voraussetzung für ein gelasseneres, glücklicheres und selbstbestimmteres Leben, als bisher.
Also eins nach dem anderen.
Was ist Liebe für dich? Wie sieht das Wesen der Liebe aus? Was tust du für die Liebe?
Klar, wirst du jetzt zum Beispiel sagen, Liebe ist:
- wenn ich einen Menschen sehr gerne mag, dann lieb ich ihn.
- wenn ich Schmetterlinge im Bauch habe.
- wenn ich am Liebsten jede Minuten mit dieser Person verbringen möchte.
- wenn ich jemanden liebe, dann bin ich immer für ihn da und stehe immer zu ihm.
- wenn ich jemanden meine ganze Aufmerksamkeit und Liebe schenke.
Mir ist durchaus bewusst, dass du unter anderem solche Dinge denkst…
Fehlt da nicht noch ein Teil der Erklärung? Ich hoffe, du belügst dich nicht gerade selbst und hast absichtlich den Punkt, was das Wesen der Liebe ist, ausgelassen?
Einer der Kernpunkte fehlt noch!
Ist Liebe für dich an eine Erwartungshaltung bzw. an eine Gegenleistung geknüpft und sollte sie das sein?
Überlege genau!
Heißt es für dich, ich liebe jemanden, weil ich ihm meine Liebe schenke?
Oder:
Ich liebe jemanden, weil ich von dieser Person Aufmerksamkeit und Liebe bekomme?
Wenn du jemanden wirklich lieben würdest, dann würdest du bedingungslos das Beste für ihn wollen, nicht wahr?? Ganz sicher?!
Weißt du was das bedeuten würde?
Lehne dich erst einmal zurück und schnalle dich an!
Das würde bedeuten:
Wenn dein(e) Freund/Freundin kommt und sagt, ich habe dich betrogen oder ich verlasse dich, dürftest du nie sauer auf ihn sein, geschweige denn sauer auf die andere Person, die auch involviert war. Denn du liebst deinen Partner bedingungslos. Dachtest du wahrscheinlich bisher zumindest. Ist das wirklich so?
Weil du ihn/sie liebst, bist du verletzt, getroffen, enttäuscht im ersten Moment (sofern du Monogamie als Grundbestandteil einer partnerschaftlichen Beziehung siehst, für mich ist das mehr als umstritten), das ist klar. Aber es bedeutet auch, dass du das Beste für die Person willst (hast du bisher wahrscheinlich noch gedacht), egal was es ist.
Und was sind dann die Konsequenzen?
Du akzeptierst, dass es so war und triffst dann eine Entscheidung, kannst du verzeihen oder nicht. Aber Hass oder Wut dürfte dabei niemals aufkommen, warum auch. Dein Partner ist zu jederzeit frei, Entscheidungen zu treffen, genau wie du!
Wenn du wütend oder sauer bist, heißt das nämlich nur, dass du deinen Partner als Besitz ansiehst: Ich liebe meinen Partner, weil ich von dieser Person geliebt werde und weil ich ihn damit besitze.
Hat Liebe nicht viel mehr mit „Geben“ zu tun? Hat Liebe nicht viel mehr mit „Wertschätzung schenken“ zu tun?
Ist Liebe nicht „liebevoll sein“?
Besitzdenken macht Menschen kaputt. Menschen sind immer frei, Entscheidungen zu treffen. Über kurz oder lang zerstört jegliches Besitzdenken einen Menschen, da Besitzdenken eine Person einsperrt.
Und Menschen können nur in Freiheit glücklich sein und sich entfalten.
Solange Liebe an Bedingungen geknüpft ist, ist es purer Eigennutz. Das ist auch weder gut, noch schlecht, aber ich finde, du solltest dir dessen bewusst sein und das auch so kommunizieren.
Somit ist das gesellschaftliche Bild von „Liebe“ reine Heuchelei, nichts anderes. Menschen merken das vielleicht sogar irgendwann in ihrem Leben, würden es aber niemals ernsthaft hinterfragen bzw. dafür eine Lösung suchen.
Wie denn auch, dann müssten die Menschen ja ihre ganze Persönlichkeit und ihr bisheriges Weltbild hinterfragen.
Lieber lass ich alles beim Alten, da kenne ich wenigstens meine Probleme und Ängste…
Was würde Liebe ohne Erwartungshaltung bedeuten?
Liebe ohne Erwartungshaltung wäre:
- ich schenke meinem Partner meine Liebe, weil ich ihn sehr mag.
- ich bleibe ich selbst mit meinen eigenen Interessen und meinem eigenen Freiraum.
- ohne Besitzdenken. Sobald du etwas zurückerwartest, ist es keine Liebe ohne Erwartungshaltung mehr.
- ich gestehe meinem Partner in jedem Moment alle Wahlmöglichkeiten zu, auch sich gegen mich zu entscheiden.
Ich weiß, dass oben genannte Ansätze mit einem Partner zu leben, manchmal nicht ganz einfach sein kann. Ich habe selbst damit schon oft gerungen und habe eine offene Beziehung (ich rede hier nicht von einer Sex-Beziehung, ich meine eine für mich seelisch intime Beziehung) geführt, da ich für diese Herausforderung die beste Lösung gesucht habe.
Ich habe dabei eine Menge Erkenntnisse und Einsichten gewonnen. Vor allem: „Liebe“ ist Arbeit mit sich selbst. „Liebe“ ist Persönlichkeitsentwicklung. „Liebe“ ist offene und ehrliche Kommunikation. „Liebe“ ist auch Veränderung.
Übrigens an dieser Stelle 2 geile Film-Tipps, die einen „Desillusionierungsprozess“ hervorragend metaphorisch darstellen: Matrix von den Wachowskis und Revolver von Guy Ritchie.
So jetzt kennst du meine Definition von Liebe und den Weg, den ich gehe.
Wie sieht es mit dir aus? Wie siehst du das?
Namaste
Leider haben viele ein Besitzdenken.
Liebe sucht nicht.
Liebe will nicht.
Liebe erwartet nicht.
Liebe braucht nicht.
Liebe urteilt nicht.
Liebe verletzt nicht.
Liebe fragt nicht: was bekomme ich von Dir?
Liebe ist kein Handelsgeschäft.
Liebe ist bedingungsloses Geben.
Liebe ist vollkommendes Annehmen des anderen in seinem Sein.
Demzufolge haben mindestens 90 Prozent aller menschlichen Beziehungen nichts mit Liebe zu tun. So einfach ist das.